Gefährdung von Hummeln und anderen Wildbienen

Der Rückgang von Wildbienen ist alarmierend: Laut roter Liste sind aktuell 53% der Bienenarten in Deutschland gefährdet, vom Aussterben bedroht oder extrem selten. 39 Wildbienenarten sind bereits ausgestorben. Große Bedrohungen für die Diversität und den Individuenreichtum der Wildbienen sind der Verlust von Lebensräumen sowie die Verkleinerung des verfügbaren Blütenangebotes in seiner Vielfalt und Menge. Die Gründe für den Arten- und Populationsrückgang sind vielfältig, komplex und lassen sich zu großen Teilen auf das Handeln von Menschen zurückführen:

 

Bedeutsam sind Strukturen in der Landwirtschaft wie der Anbau von Monokulturen, der Einsatz von Pestiziden und Überdüngung. Pestizide beeinflussen Wildbienenpopulationen in hohem Maße entweder direkt durch die Aufnahme von Pestiziden durch die Wildbienen oder indirekt durch die Vernichtung ihrer Nahrungspflanzen. In Monokulturen fehlen häufig Blühstreifen als Nektar- und Pollenquelle für Wildbienen.

Der Klimawandel stellt auch für Hummeln und Wildbienen eine Gefahr dar. Die Erderwärmung führt zu einer für den Bestäubungsrhythmus störenden Verschiebung der Blühperioden von Wirtspflanzen und bewirkt die Verkleinerung des globalen Ausbreitungsgebietes von Hummeln. Hier mehr dazu!
Auch die zunehmende Anzahl an Klima-Extremen wie Wärmeperioden stellen eine Herausforderung für die Wildbienen dar: Wenn sich herrschende Temperaturen den physiologischen Grenzen der Arten nähern, werden extreme Klimaereignisse zunehmend mit dem Verlust der biologischen Vielfalt verbunden sein.

 
 
Die zunehmende Verstädterung mit der einhergehenden Versiegelung von Grünflächen führt zu Verlust von Lebensraum für Wildbienen. Häufig müssen für Bauvorhaben Wald-, Wiesen- und Heckenlandschaften weichen.

Ausbreitung von Pathogenen sowie Parasiten, die zufällig vom Menschen verbreitet werden oder die durch den kommerziellen Handel und damit verbundene lange Transporte von Bienen herbeigeführt werden. So tauchte der „deformed wings virus“ bspw. bei Hummeln auf, die gemeinsam mit Honigbienen gehalten wurden und so den Virus über gemeinsame Nektarvorräte erhalten haben. Andere Faktoren wie veränderte Landnutzung oder eine verringerte Ressourcenverfügbarkeit erhöhen in gleichem Zuge die Anfälligkeit von Wildbienen für Schädlinge.